#3 Zurück zu mir: Mit mir ist alles ok.
Warum das Gefühl nicht richtig zu sein, eine Traumafolge ist.
#Zurück zu mir ist meine persönliche Kolumne. Hier schreibe ich darüber, wie ich als feinfühlige Frau zurück zu meinem wahrhaftigen Selbst finde. Mein Anliegen ist es hier einen Raum zu schaffen, der uns inspiriert unserer eigenen Wahrnehmung zu vertrauen, mutig unseren Seelenimpulsen zu folgen und immer mehr wir selbst zu werden.
Mein Brennesseltee steht dampfend vor mir, während neben mir zwei Stücke Zartbitterschokolade, auf einem kleinen weißen Teller mit Goldrand liegen. Ich komme gerade aus meiner gemütlichen Mittagspause, die ich, wie so oft, liegend auf der Couch mit einer Meditation verbracht habe.
Ich habe mein geliebtes Organic Peppermint Öl unter meiner Nase und auf meinen Schläfen verteilt, um etwas wacher zu werden und konzentriert diese Kolumne für dich zu schreiben.
Denn mich beschäftigt seit gestern Abend etwas, dass ich hier unbedingt mit dir teilen möchte.
Und ich möchte direkt vorneweg sagen, dass dies eine wichtige Information für alle Menschen ist, die schon viel Therapie hinter sich haben und trotzdem immer noch denken, dass etwas falsch mit ihnen ist.
Das Gefühl nicht richtig zu sein und dass etwas mit dir nicht stimmt, ist eine Traumafolge!
Wenn du, wie ich Trauma in deinem Nervensystem hast, kann der Eindruck entstehen, dass du so wie du bist, nicht richtig bist.
Denn vielleicht hast du Symptome unter denen du leidest. Oder du kommst in einem Lebensbereich einfach nicht weiter und bist frustriert.
Dadurch das du an einem, oder mehreren Lebensbereichen verzweifelst, kann der Eindruck entstehen, dass du das Problem bist.
In der Schulmedizin und Psychotherapie wird dieser Glaubenssatz teilweise noch unterstützt. Da beide Bereiche primär mit den Symptomen arbeiten und es in Behandlungen und Therapie oft um Symptombehandlung geht und den Versuch die Gesundheit wiederherzustellen.
Die Symptome jedoch sind Ausdruck deiner Überlebensstrategien, die zum Zeitpunkt des Entstehens den Sinn hatten, deine Bindung zu deinen Bezugspersonen aufrecht zu erhalten und damit dein Überleben zu sichern.
Wenn du mehr über diese spannende Dynamik lesen möchtest, dann empfehle ich dir das Buch “Befreiung von Scham und Schuld” von Laurence Heller und Angelika Doerne zu lesen.
In dieser Hinsicht sind die Überlebensstrategien eine intelligente Anpassung an ein dysfunktionales System.
Dein Nervensystem ist dann traumatisiert, aber es ist trotzdem nichts falsch mit ihm.
Ich persönlich glaube, dass diese Erkenntnis oft auf dem Heilungsweg übersprungen wird. Ich selbst kenne das Gefühl ständig an mir arbeiten zu müssen. Einen Weg zu finden, um meine Ängste, meine Ohnmacht und meine Verzweiflung zu überwinden.
Ich sage es ganz ehrlich: Ich habe an dieser Art des Vorgehenes absolut gar kein Interesse mehr.
Ich möchte meine Gefühle annehmen und integrieren. Ich wünsche mir, dass wir alle immer mehr unsere inneren Kämpfe beenden, die wir ausführen, um doch irgendwie reinzupassen.
Ich möchte nicht an mir herumdoktern, sondern lebendig sein.
Ich bin nicht mehr bereit der Traumalüge zu glauben, dass mit mir etwas nicht stimmt. Dass ich erst XYZ machen muss, um geliebt zu werden und ausreichend zu sein.
Das bedeutet nicht, dass es auch mal gut und notwendig ist Hilfe anzunehmen. Aber nicht mehr von einem Ort, an dem ich das Problem bin.
Denn:
Mit mir ist verdammt nochmal alles ok!
Und das wollte hier heute einmal deutlich gesagt bzw. aufgeschrieben werden. Vielleicht auch in der Hoffnung, dass es dir hilft, eine neue liebevolle Sichtweise auf deine Überlebensstrategien zu bekommen.
Wie fühlt es sich an zu wissen, dass mit dir eigentlich alles ok ist? Lass mir gerne einen Kommentar da. Ich freue mich von dir zu hören.
P.S. Ich habe am Sonntag den Safe Space Chat eröffnet. Im ersten Chat-Beitrag geht's darum, welche Themen uns gerade bewegen. Komm gerne dazu und tausch dich mit uns aus. 🩷✨️